• Entwicklungsziel Stillstand

  • Stelle deine Fragen zur Seelenlehre, auf die du gerne Antworten bekommen würdest.
Stelle deine Fragen zur Seelenlehre, auf die du gerne Antworten bekommen würdest.

Moderator: Gerd Röcke

 #65  von tree
 
Wer hat das Entwicklungsziel Stillstand? Wie erlebt ihr es? Persönlich und in Gruppen ?
Ich würde gern besser verstehen, was Stillstand mit den Polen "INNEHALTEN" und "ERSTARRUNG" für seelisches Wachstum bedeuten kann in hektisch-bewegten Zeiten und Umgebungen?
 #485  von Diana
 
Hallo,

Ich habe das Ziel Stillstand und versuche mich im "innehalten" vorallem wenn schwierige Situation anstehen. "Erstarren" passiert mir wenn viel emotionales auf mich trifft und ich Zeit brauche, um dies verdauen zu können. Ich bin eine reife (6) Gelehrte. Das Innehalten brauche Ruhe und Zeit....nicht immer einfach in unsrer Zeit....und auch nicht wenn man dieAngst Versäumnis hat.
 #494  von Cecilie F.
 
Seit ich vor einigen Jahren meine Matrix erhalten habe, und dort insbesondere das Entwicklungsziel Stillstehen, war ich erleichtert, insofern ich nun nicht mehr gegen meine anhaltenden Symptome ankämpfen muss. Ich wusste nun, es ist alles so wie es sein soll, es ist alles gut, ich bin fein.

Seit über zehn Jahren habe ich die Diagnose CFS, Fibromyalgie mit begleitenden depressiven Phasen und bin schon seit meinem 42. Lebensjahr deswegen berentet. Schaue ich mit diesem Wissen nun auf mein Leben und meinen beruflichen Werdegang, so bin ich seltsam beruhigt und kann in der Retrospektive alles als folgerichtig erkennen und einordnen, insbesondere auch den Kampf dagegen.

Einmal hab ich in der Literatur den schönen Begriff "Ruheleben" gefunden und dieser Terminus begleitet mich seither, gerade in Momenten, in denen ich mir gewohnheitsmäßig und anerzogen doch hin und wieder zu viel aufbürde und dann durch längere Erschöpfungsphasen hindurchgehen muss, zuweilen 48 h. Manchmal passiert das auch ohne besondere Anstrengungen am Tag zuvor. Ich habe aufgegeben, darüber nachzudenken.

Ich brauche viel Schlaf (gut sind 12 h) daneben viel Zeiten der Abgeschiedenheit auf einsamen Waldspaziergängen oder auch des Starrens an die Wand, in die Luft. Vom Bett aus liegend, dämmernd. Die Konzentration ist dann eingeschränkt, wie im Nebel, lesen geht dann auch nicht. So als wäre ich nicht da.

Wichtig wurde immer mehr, dass ich mein Umfeld auch von meinem Ruhebedürfnis in Kenntnis setze, was ich nun brauche, nämlich mal "halbe Stunde weg von der Welt". Anfänglich war da viel Scham. Allerdings war die Familie erst soweit, die Situation zu akzeptieren als auch ich langsam verstand, mich zu äußern und mein Bedürfnis kundzutun.

Seit ich nun erkennen durfte, was diesem Phänomen auf seelischer Ebene zugrunde liegt, hat sich mein Spielraum insofern erweitert, da ich nicht mehr gegen mich kämpfe und das allein einen spürbaren Energiezuwachs bedeutet. Nicht übermäßig, denn dies Entwicklungsziel bleibt ja bestehen.

Es gibt allerdings immer noch Stimmen des Zweifeln und Nichtannehmens, Momente der Hoffnungslosigkeit, aber sie sind lange nicht mehr so tiefgreifend wie zuvor.

Danke für Eure Aufmerksamkeit. Austausch gerne.
Alles Gute.
Cecilie
 #496  von Monia
 
Liebe Cecile,

ganz spontan bin ich wieder hier, und bin berührt von deinem Bericht- Danke

Ich hoffe, du hast irgendwo auch Menschen, die in ähnlicher Lage sind, gerade auch als Ermutigung zum Annehmen....
Auch wenn das bei mir nicht so extrem ist, kenne ich regelmäßige Phasen der Erschöpfung (auch mal rtg. Depression), und habe lange gebraucht, mich damit zu akzeptieren, auch in Familie und Partnerschaft dazu zu stehen, ohne mich dauernd rechtfertigen zu wollen.
Jeden Tag MUSS ich mich z.B. auch hinlegen, bin nachmittags total platt, und immer wieder auch ganze Tage. Nach dem Warum frag ich auch immer weniger 😉
Die Seelenmatrix hat mir da auch sehr geholfen: Nichtstun als Innenschau, nach eigener "Lust" fragen, der Weg von Kraft und Kraftlosigkeit.... interessanterweise ist mein Ziel Beschleunigen- so ist es ein innerer Zug (natürlich vom äußeren Rahmen erfordert), mich jeden Morgen wieder hoch zu raffen, in Erwartung der tausend neuen (oft inneren) Wachstumskanten...
Danke dir fürs Teilen und alles Gute!
 #497  von Cecilie F.
 
Liebe Monia,

hab vielen Dank für Deine Antwort. Das Entwicklungsziel Stillstehen (und auch das Seelenalter Alt) bringt es wohl mit sich, in gewisser Weise abgeschieden zu leben. In meinen jüngeren Jahren war ich viel On Stage, allerdings in einer Rolle als Entertainer, die ich seit ein paar Jahren nicht mehr mochte. Phasen der Zurückgezogenheit gab es auch dazumal viele, insbesondere in Form von Depressionen, die ich jetzt einigermaßen im Griff habe, oder die sich umgewandelt haben in eine annehmbare, begleitende Melancholie. Oder Melodie.

Gerade befinde ich mich in einem Übergangsstadium, denke ich, denn ich weiß gar nicht recht, außerhalb der Seelenmatrix, wer ich denn jetzt bin, da die o. g. Rolle ja nicht mehr funktioniert oder nur insoweit, dass ich mit Anlauf und bei vollem Bewusstsein in sie schlüpfe in Gesellschaft (zum Teil aus Notwehr, wenn die "Party" mir gar zu langweilig erscheint (Nebenangst Hochmut)), um danach noch viel länger noch erschöpfter zu sein. Funktioniert also praktisch nicht. Und so ziehe ich mich zurück, oder meine Seele zieht mich raus, eben auch mit Symptomen: Hier lang!

Ich bin zuweilen verwirrt und missmutig, und will so sein wie früher oder wie andere: fröhlich und in Gesellschaft, und dann doch wieder nicht.

Nun ja, das zur Beantwortung Deiner Frage: habe ich jemanden? Hier vor Ort nicht, am Telefon einige alte Freundschaften. Aber das Thema CFS und weitergehend die Inhalte der Seelenlehre, sind nur und vorübergehend so interessant, da sie neu sind als Gesprächsinhalt mit einem gewissen Unterhaltungswert, so dass ich es mittlerweile vermeide, darüber zu sprechen.

Als Weise habe ich natürlich das Thema Mitteilen, aber aktuell finde ich darin kein Maß und werde mich in die Sille (Aspekt meiner Seelenfamilien-Aufgabe: die Funktionen der Stille erkunden) begeben, soweit ich es aushalte :roll: ...

Also offensichtlich alles richtig auf dem Weg (der Suche).

Interessant wo einen das Schreiben hinführt!

Beste Grüße
Cecilie
 #499  von Monia
 
Hallo Cecile,

Es macht Freude, mich von neuem hier auszutauschen- wahrscheinlich wird der/ die eine oder andere weiter kommentarlos hier rein schauen; trotzdem lasse ich es mir jetzt egal sein. Deine Erzählung finde ich gerade sehr wertvoll; Danke für deine Offenheit. So bin ich vielleicht auch ein wenig...
Erschöpft sein nach (Über) Anstrengungen, auch das kenne ich. In meinem Alltag mit 3 Kindern und Job komme ich kaum vorbei an Stress und Belastungen. Inzwischen merke ich, wie ich meinen Körper ein wenig "weisen" kann, sich trotz dem Außen in einen gut tragbaren "Modus" zu bringen. Die Schwere wandelt sich dann durch ein inneres fallen lassen und tieferes vertrauen, alles bekommt Raum, darf genau so langsam und gleichzeitig intensiv werden, dass ich die momentan essentiellen Dinge gut bewältigen kann. Nachts frage ich mich bisweilen, ob ich mich krank melden muss, und am nächsten Tag gehe ich doch wieder in den Wald mit den Kindern und wundere mich.
Ich habe inzwischen für mich festgestellt, Melancholie muss nicht unbedingt eine bleiben- vielleicht wird es auch wieder kleine Momente von Humor und Leichtigkeit geben, die jetzt noch wenig Raum haben. Ich hatte schwere Monate, tlw Jahre , und gerade wird der Moment immer wichtiger und die Schwere darf dann Pause machen 😉
Reden kann ich auch mit sehr wenigen, aber die Stille kann ja ein wirklich guter Begleiter zur inneren Mitte werden..?
Was in mir anklingt, ist das Wer bin ich....sich ganz neu zusammen setzen zu müssen, ist ein seltsames Gefühl.
Magst du dein Seelenalter mitteilen?
Liebe Grüße, Monia (Künsterin Alt3, Weg der Kraft)